Bōryaku

Der Ninja musste diese Strategien auch kennen, damit er seinem Feldherren Ratschläge geben konnte und die Strategien des Feindes durchschauen konnte.

Gankō – Flug der Vögel

Gankō – Flug der Vögel

Dies ist eine flexible Anordnung der Truppen, die leicht verändert werden kann, wenn es erforderlich sein sollte. Ein dichte Reihe Bogenschützen beschützt die Vorderseite und die Rückseite, doch auch an den Seiten sind genügend aufgestellt, falls der Feind seine Position ändert. Der General befindet sich mit seinem Stab auf der Rückseite, doch noch nah genug im Zentrum, um eine reibungslose Kommunikation zu ermöglichen.

Hoshi – Pfeilspitze

Hoshi – Pfeilspitze

Diese Formation ist für einen heftigen Angriff gedacht. Eine dünne Linie mit Arkebusieren führt die Vorhut der Samurai an. Diese stoßen in die Lücken, die die Arkebusiere in die feindlichen Linien geschossen haben. Diese Formation ist sehr mobil, weshalb die Trommler und Flaggenträger rund um die Gefolgsleute des Generals positioniert sind. Die Formation ist für schnelle Angriffe gedacht, weshalb die Flanken nur leicht durch Bogen- und Speerkämpfer verteidigt werden.

Saku – Schlüsselloch

Saku – Schlüsselloch

Diese Formation ist die beste Verteidigung gegen Hoshi. Sechs Reihen mit Arkebusieren, unterstützt von zwei Reihen Bogenschützen sind vor dem Loch aufgebaut, um die Pfeilspitze zu empfangen. Die Form der Samurai, die der Formation den Namen geben, ist sehr stabil gegen einen solchen Angriff.

Kaku yoku – Kranichschwinge

Kaku yoku – Kranichschwinge

Diese Formation eignet sich am besten, um den Gegner zu umzingeln. Arkebusiere und Bogenschützen schwächen den Angriff des Gegners ab. Danach treffen die Feinde auf die Formation der Samurai, die wie eine Schwinge aufgebaut ist.

Koyaku – Rinderjoch

Koyaku – Rinderjoch

Diese Formation eignet sich am besten, um die Kranichschwinge abzufangen, vor allem aber um die Pfeilspitze abzufangen. Die zweite und dritte Kompanie kann schnell ein Schlüsselloch formen, um die Pfeilspitze wirkungsvoll zu bekämpfen.

Gyorin – Fischschuppe

Gyorin – Fischschuppe

Diese Formation wendet man an, wenn man den feindlichen Truppen zahlenmäßig unterlegen ist. Hauptsächlich ist diese Formation eine abgestumpfte Pfeilspitze, es wird nicht alle Kraft in den Angriff gesetzt, sondern ein Teil wird zur Sicherheit zurückbehalten.

Engetsu – Halbmond

Engetsu – Halbmond

Wenn die eigenen Truppen mit dem Rücken zur Mauer stehen, wendet der General diese Formation an. Zwar wurde die Armee noch nicht umzingelt, doch hat sie schon starke Verluste hingenommen. Die angeschlagenen Truppenteile werden zurückgezogen, während die Vorhut der Samurai einen Halbmond formt, der leicht angepasst werden kann, wenn die Situation es erfordert.

Chōda – Lange Schlange

Chōda – Lange Schlange

Diese Formation eignet sich am besten, wenn die eigenen Truppen von zwei verschiedenen Seiten angegriffen werden. Die Soldaten können schnell in beide Richtungen wechseln.

Dies ist aber nur eine kleine Auswahl, es gibt noch zahlreiche andere Formationen und Variationen der gezeigten. Den Tigerkopf wendet man an, wenn man den Flug der Vögel benutzten möchte, die eigenen Truppen, aber nur halb so stark sind, der liegende Drache ist eine Variation des Tigerkopfes, wenn man am Hügel kämpft.


Text: Stefan Imhoff